
Sucht oder Konsum?
Was ist Konsum und was ist Sucht?
Der Konsum von Substanzen wie Alkohol, Tabak, Medikamenten oder durch Vaping kann sowohl risikoarm als auch risikoreich sein. Aber Konsum beschränkt sich nicht nur auf Substanzen – auch Verhaltensweisen wie die Nutzung sozialer Medien, Smartphones, übermässiges Arbeiten, Shopping oder Selbstoptimierung können zu Suchtverhalten führen.
Kategorien des Konsums
Jeder Konsum, ob Substanzen oder Verhaltensweisen, kann in eine von drei Kategorien eingeordnet werden: risikoarmes Verhalten, Risikoverhalten und Sucht. Doch was bedeuten diese Begriffe genau?
Das Ampelsystem
Risikoarmes Verhalten: Dies umfasst den sicheren Umgang mit Substanzen und gesundheitlich unbedenkliche Verhaltensweisen. Hierbei bleibt der Konsum oder das Verhalten im Rahmen, ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit oder das soziale Leben der Person.
Risikoverhalten: Dies bezeichnet Substanzkonsum oder Verhaltensweisen, die körperliche, psychische oder soziale Schäden für die Person verursachen können. Solches Verhalten ist oft exzessiv und kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen.
Sucht: Sucht ist eine medizinische Krankheit, die sowohl die Psyche als auch das soziale Umfeld und die gesellschaftliche Integration der betroffenen Person beeinträchtigt. Sie entsteht aus einer Kombination von individuellen Veranlagungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
Eigenes Verhalten einschätzen
Haben Sie sich jemals gefragt, ob Ihr Konsum risikoarm oder risikoreich ist? Die Suchtprävention Aargau bietet Selbsttests zu verschiedenen Suchtformen an, die anonym durchgeführt werden können. Diese Tests helfen Ihnen, eine objektive Einschätzung über Ihr Verhalten zu erhalten. Auch wenn Sie denken, dass Ihr Risiko gering ist, lohnt es sich zu überprüfen, welches Verhalten als risikoreich gilt und ob Ihre Selbsteinschätzung richtig war. Hier geht es zum Selbsttest
Warum kann eine Sucht schädlich sein?
Sucht kann je nach Art sowohl körperliche als auch psychische und soziale Schäden verursachen. Eine Substanzabhängigkeit kann gesundheitliche Probleme wie Lebererkrankungen oder Herzprobleme mit sich bringen, während Verhaltenssüchte zu finanziellen Schwierigkeiten oder Beziehungsproblemen führen können. Alle Suchterkrankungen haben das Potenzial, das Leben der Betroffenen erheblich zu beeinträchtigen.
Wie behalte ich meinen Konsum risikoarm?
Gesundheitsförderliche Verhaltensmuster und selbst gesetzte Grenzen sind entscheidend, um einen risikoarmen Konsum zu gewährleisten. Dies bildet die Grundlage für eine gesunde Lebensweise und langfristiges Wohlbefinden. Überwachen Sie Ihr Verhalten und passen Sie Ihre Gewohnheiten an, um innerhalb sicherer Grenzen zu bleiben.
Was tun, wenn ein Selbsttest ein Risiko erkannt hat?
Falls Ihr Selbsttest auf ein Risiko hinweist, können Coping-Strategien helfen, das risikoreiche Verhalten zu vermindern. Hier einige Tipps:
- Selbstbeobachtung und Zielsetzung: Beobachten Sie Ihr Verhalten genau und setzen Sie sich realistische Ziele zur Reduktion.
- Alternativen suchen: Finden Sie gesunde Alternativen zu Ihrem risikoreichen Verhalten.
- Soziale Unterstützung suchen: Tauschen Sie sich mit Freunden oder Familie aus und holen Sie sich Unterstützung.
- Gesundheitsfördernde Routinen: Integrieren Sie gesunde Routinen in Ihren Alltag
Eine weitere Möglichkeit ist die Inanspruchnahme professioneller Hilfe. Fachpersonen können Ihnen helfen, eine wirksame Coping-Strategie zu entwickeln und Sie schrittweise bei der Umsetzung unterstützen.
Nicht zu vergessen ist, dass der Konsum an sich nicht schädlich ist. Jede Person ist dafür verantwortlich, wie sie mit ihrem Konsum umgeht. Ein bewusster und massvoller Konsum kann das Risiko von negativen Auswirkungen erheblich reduzieren. Entwickeln Sie ein Bewusstsein für risikoarmen Konsum und setzen Sie sich selbst gesunde Grenzen. Regelmässiges Überprüfen Ihrer Konsumgewohnheiten hilft, langfristig Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu schützen.